Jeder Sommer wird zum Alptraum, jeder Winter zum Kummer. Der Besuch im Schuhgeschäft wir ein Misserfolg sein, und der Schmerz wird schwer zu ertragen. Das Attraktivitätsgefühl erblasst, und sogar kann Geschichte werden. Das ist kein Kassandraruf, das ist die Wirklich-keit, die die gegenwärtige Zivilisation dem schöneren Teil der Menschheit geschenkt hat. Die Schuhe sind daran schuld. Die meist weiblichen, meist eleganten, meist sexy, meist belieb-ten… Die Stöckelschuhe, die Stiefel, die Pumps…
Visitenkarte
Die Füße, obwohl sie unter den Socken oder in den Schuhen versteckt sind, bilden die Visi-tenkarte jedes Menschen. Die Frauen sind besonders bekannt für die Sorge um diesen Körper-teil. Und gerade sie leiden erheblich häufiger an Fußdegeneration. Ballenzehen ist eine Be-zeichnung, bei der die Frauen Angst durchdringt. Die Quelle dieser Unpässlichkeit folgt nicht aus der Genetik oder Geburtsfehlern, aber ist eine erworbene Veränderung, deren Ursachen man in der Gegenwartskultur suchen soll. Hohe Absätze, die Quelle männlicher Fantasien, beschenken die Frauen mit Sex Appeal, aber ob nur damit? Sie machen optisch höher, model-lieren die Waden und den Hintern, leider oftmals auf Kosten der Krankheit. Stehende Le-bensweise oder Übergewicht sind auch die Ursache der Ballenzehenentstehung.
Der Deformationsmechanismus ist relativ einfach. Der unnatürlich dem Boden gelegte Fuß, erliegt Überlastungen, die im Fußballen kumuliert werden. Die Schuhform, oftmals falsch angepasste Größe bringen jahrelang schwer abwendbare Veränderungen voll. Wenn wir einen Schritt in Schuhen mit hohen Absätzen, besonders in Stöckelschuhen mit scharfer Spitze ma-chen, werden unsere Zehen zu einem unnatürlichen Stützepunkt. Die Orthopäden alarmieren – die durch Stöckelschuhe oder Stiefel veränderte Biomechanik des Fußes verursacht, dass die Muskeln schwächern und das ist umso gefährlicher, denn der Bau von Fußmuskeln, -gelenken und –bändern bei den Frauen mehr zerbrechlicher und verletzungsanfällig ist. Die Statistiken alarmieren zusammen mit den Ärzten. Jede vierzigste Frau wird an den Ballenzehen leiden. Wir reden hier nicht nur von den physischen Schmerzen und Bewegungsproblemen, sondern auch von einem visuellen Effekt. Deformierte Füße sind ein unangenehmer Anblick, eine Quelle für Komplexe, Frustration und geistiges Leiden. Leider ist das Aussehen nicht der wichtigste Kummer. Ballenzeh ist eine schmerzhafte Hervorhebung; die Veränderungen des Knochengerüstes sieht man am besten auf einem Röntgenbild. Die Deformationen können weit fortschreiten und die Rehabilitation kann wirklich problematisch werden.
S.O.S. für Ballenzehen
Die Veränderungen erfolgen langsam und sind nicht sofort sichtbar. Das erste Symptom dafür sind natürlich Schmerzen. Wenn sie einen chronischen Charakter haben, sollen die Frauen unverzüglich zum Orthopäden gehen. Die Prophylaxe kann segensreich sein. Das nächste Signal ist die Querplattfüßigkeit. Wenn der Arzt diese feststellt, sollen wir auf ihn hören, denn er ordnet bestimmt die Veränderung unserer Gewohnheiten und den Kauf spezieller Schuh-einlagen an, die unserem Fuß eine sichere Stütze sichern. Die Fehlerentwicklung ist in diesem Stadium noch aufzuhalten, also es ist besser, die Anordnungen und die ersten Symptome nicht zu missachten. Vorbeugend empfiehlt man auch das Anwenden der Ballenzehenpflaster, und wenn die Krankheit schon voll entwickelt ist, sichern die Häubchen aus dem Mikrogummi den richtigen Schutz für die große Zehe. Unverzügliche Erleichterung bringen Salben und Gele aller Art. Bevor wir in den Operationssaal geraten, und oft ist das die einzige Lösung, sollen wir einige einfache Regel beachten. Leider ist es unerlässlich, auf die Stöckelschuhe zu verzichten! Zweitens werden Schuhe mit engen Spitzen nichts mehr für uns. Drittens sollen wir Sport treiben und entsprechendes Gewicht halten, was uns von den Überlastungen schützt. Häufiger Schuhwechsel, Benutzung von Schuheinlagen und vor allem das Auswählen der bequemen Schuhe sind die letzten Gebote und Empfehlungen. Ballenzehen kann man operie-ren. Bisher musste man den Fuß nach der Operation für 6 Wochen mit Gips ruhig stellen. Aber Medizin tritt nicht auf der Stelle und Gips wurde durch mehr moderne Methoden ersetzt; durch Spezialschuhe. Nach 6 Wochen kehren wir zu den normalen Schuhen zurück. Der Fort-schritt ist so unglaublich, dass man den operierten Fuß schon einige Tage nach der Operation belasten kann. Noch vor einer Dekade war es unmöglich. Schmerzen, Gips, lange Hospitali-sierung und Rekonvaleszenz werden ad acta gelegt. Das Schönheitschirurgiezentrum werden wir schon nach 3 Tagen verlassen, keineswegs auf den Rollstuhl, an den Krücken oder mit Hilfe der Dritten. Wir werden so ausgehen, wie wir hineingekommen sind – selbstständig.
Die Operation bringt für die Frau eine neue Lebensqualität mit sich, und eigentlich stellt die verlorene wieder her.