Das Herz des Polens
Gerade hier verläuft die Grenze zwischen dem östlichen und westlichen Kontinentalblock. Auf dem Gebiet des Mittelpolen-Flachlands liegt die größte – hinsichtlich der Größe und Be-völkerungsdichte – Woiwodschaft im Land; die Woiwodschaft Masowien – das für Polen wichtigste Industrie-, Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturzentrum. Das Zentralpunkt des Landes. Hier befindet sich unsere Hauptstadt, und die ältesten Besiedlungsspuren reichen bis in die Altstein- und Bronzezeit.
Wars und Sawa, das heißt die Geschichte
Warschau ist zweifellos ein Touristenzentrum; die größte polnische Stadt und gleich nach Krakau, oder sogar ihn gleich, das Symbol des Polentums. Warschau wurde seit dem 16. Jahr-hundert der Platz der allgemein-polnischen Parlamente und Königswahlen. Seit dem Jahr 1596 ist sie die Hauptstadt Polens, nachdem der König Sigismund III. Wasa seine Residenz von Krakau nach Warschau verlegt hat. Jahrhundertelang war sie der Augenzeuge der wich-tigsten, aber auch meist tragischen Ereignisse in der Geschichte Polens. Hier verabschiedete man, unter dramatischen Umständen, das Dekret von der endgültigen Teilung Polens. Hier in Warschau befand sich in der Teilungszeit das Hauptzentrum des Kampfs um Nationalbefrei-ung. Hier wählte man 1918 den ersten Staatspräsidenten. Die von Nazis besetzte Stadt erlitt während des 2. Weltkriegs große Verluste. Trotz mutigem Kampf der Mitglieder der Wider-standsbewegung wurde Warschau infolge der Kriegshandlungen fast in 90% völlig zerstört. In den Trümmern lag das ganze Kultur- und Architekturgut der Hauptstadt. Trotz der großen Verluste wurde Warschau nach dem Krieg pietätvoll und in der Regel mit Erhalten der über-standenen Elemente wiederaufgebaut.
Warschau heute
Die Hauptstadt ist heutzutage eine herrlich prosperierende, pulsierende Großstadt, die mit anderen europäischen Hauptstädten verglichen wird. Eine riesige und hervorragend organi-sierte Übernachtungsbasis ermöglicht den Touristen einen leichten und bequemen Zugang zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Die wiedererrichte wunderschöne Altstadt mit erhaltenen Mauerresten, das Königsschloss und der Königstrakt, der Łazienki-Park, der Wilanów-Palast lassen nicht nur unsere Augen mit ihrer Schönheit befriedigen, sondern auch sich in vergan-gene Zeiten versetzen und einen wichtigen Teil polnischer Geschichte kennen lernen. Zahlrei-che Denkmäler, Museen, Nationalgedenkstätten, Nekropolen regen zum Nachdenken an.
Chopin
Es ist empfehlenswert, aus Warschau loszufahren und Żelazowa Wola – den Ort der Kind-heitszeit von Chopin zu besuchen. In dem altpolnischen Gutshof finden bis heute Chopin-Konzerte statt. Die Gläubigen und Personen, die die geistigen Werte pflegen, zieht bestimmt Stadt Mariens (Niepokalanów) an. Das ist ein beliebter Marienwallfahrtsort, der alljährlich von mehreren Pilgern besucht wird und wo sich der Kult des Heiligen Maximilian Kolbe ent-wickelt.
Die Elche
Den Touristen, die vom Stadtlärm ermüdet sind, bietet Masowien außer Museenbesuche eine ganze Reihe anderer Attraktionen an. Diese, die Erholung oder Unterhaltung in der frischen Luft suchen, finden hier bestimmt etwas für sich. Obwohl diese Region vorwiegend ein Flach-land ist, ist die Landschaft sehr unterschiedlich. Trotz der erheblichen Industrialisierung fin-den wir hier zahlreiche Agrargebiete, Obstgärten und große Waldkomplexe. Der bekannteste ist der in der Nähe von Warschau liegende Nationalpark Kampinos. Dieses in der Woiwod-schaft Masowien größte Waldgebiet ist reich an abwechslungsreichem Tier- und Pflanzen-welt. Hier leben die nirgendwo anders in Polen auftretenden Elche. Durch den Kampinoser Urwald führen viele Wander- sowie Fahrradwege und auch didaktische Wege.
Die ganze Region Masowien besitzt über 100 Naturschutzgebiete sowie ein paar Landschafts-schutzparke mit dem Polens größten: dem Bug Landschaftsschutzpark. Hier kann man sich zahlreiche Naturdenkmäler anschauen, wie z.B. die Silberpappel in Leszno bei Kampinos. Den Wassersportfreunden, den Anhängern der aktiven Erholung und Anglern hingegen empfehlen wir die Seen. Die Gostynin Seenplatte und der Zegrze Stausee sind Becken mit reinem Wasser und gut bewirtschafteten Erholungsgebiet.
Gesundheit
Für die Kurgäste werden die masowischen Kurorte ein idealer Platz zur Behandlung oder Re-konvaleszenz sein, wie z.B. Konstancin-Jeziorna, wo man ein Bad in Mineralwässern, ein Sol-bad oder ein Moorbad nehmen kann.
Masowien hat auch den Verliebten was anzubieten. Ein interessantes Objekt ist der Arkadia Garten – ein an Rande der Region gelegener romantischer Landschaftspark aus dem 18.-19. Jahrhundert. Den Familien mit Kindern empfehlen wir Lowitsch (Łowicz), eines der in Polen wichtigsten Zentren mit erhaltenen Traditionen der Volkskultur. Die Folklore von Lowitsch ist eine der meist erkennbaren in Polen und in der Welt. Ihre charakteristischen Elemente sind Volkshandarbeiten, Scherenschnitte und Spinnen aus Farbpapier, sowie auch Musik, Tanz und originelle einzigartige Kleidung. Die Gemeinde Lowitsch veranstaltet alljährlich ein Festival der Volkskunst, zu dem Volksgruppen aus Polen und aus dem Ausland kommen.
Die wichtigsten Kurorte:
Konstancin-Jeziorna