Gottes schwaches Gedächtnis
Wir sind am Meer! Und im Grunde genommen könnte man diese Beschreibung damit been-den. Was braucht man mehr? Aber, dass wir in der Woiwodschaft Pommern sind, ist das gro-ße Wasser von zusätzlichen, genauso großen Attraktionen umgeben. Eine alte Legende sagt, dass Gott bei Weltschöpfung diesen Teil ein bisschen vergessen habe. Als er seinen Irrtum erkannt habe, habe er das Baumaterial nutzen müssen, das ihm nach der Schöpfung anderer Länder übrig geblieben sei. So sei dieses Gebiet entstanden. Das Landschaftsreichtum kann man mit dem Prunk verwechseln. Aber wenn so der Gottesplan war, wäre es eine Sünde, das alles nicht zu nutzen.
Großes Wasser, große Woiwodschaft
Pommern ist nicht klein. Das sind fast 6% der Landfläche und 18.000km2. Die Gesamtlänge der Uferlinie beträgt 350km. Es liegt im Zentralteil der südbaltischen Seenplatte. Hier endet seinen Lauf der größte Fluss Polens – die Weichsel. Pommern ist ein Land voll Wasser – wenn für jemanden das Meerwasser zu wenig wäre, kann er unter vielen Seen wählen. In dem mittleren, südwestlichen und südöstlichen Teil gibt es die meisten von ihnen. Und darunter finden wir 10, die deren Fläche die Zahl 500 ha überschreitet. Die Woiwodschaft gehört zu den meist bewaldeten. Die Wälder bedecken über 30% ihrer Fläche. Hier befinden sich die bekannten Tucheler Heide (Bory Tucholskie), eines der größten Komplexe dieser Art in Eu-ropa.
Solidarität
Pommerellen hat eine interessante, jedoch stürmische Geschichte. Die Teilungen Polens brachte die Herrschaft von Preußen, nächstens wechselte er zu deutschen Herrscher. Nach dem 1. Weltkrieg gehörte Pommern wieder zu Polen. Die Ausnahme war Danzig. In den Jah-ren 1807 – 1815 sowie 1920 – 1939 besaß Danzig den Status „Freie Stadt Danzig“. Die Stadt hat viele hervorragende Polen erzogen, und ihre Geschichte war reich an entscheidenden Er-eignissen. Gegenwärtig ist zweifellos die riesige Auflehnung der Solidarität Bewegung (Soli-darność) und das schon symbolische Jahr1980 am wichtigsten. Der spätere Nobelpreisträger Lech Wałęsa initiierte zusammen mit den Werftarbeitern demokratische Wandlungen, die nicht nur die Situation in Polen geändert haben, aber auch ein Impuls für andere Länder des Ostmitteleuropas waren. In dieser Stadt – einer Wiege der Freiheits- und Demokratiebestre-bungen – zog sich eine riesige gesellschaftliche Auflehnung. Sie machte die Stadt und Region in Polen und auf der Welt für immer berühmt. Diese Ereignisse haben schon ihre eigenen Mu-seen, Ausstellungen sowie Gedenktafeln und Denkmäler. Durch die Stadt gehend, wird es leicht sein, den Spuren damaliger Tagen zu begegnen.
Küstenstädte
Am Meer fehlt es natürlich am Sand nicht. Es fehlt auch an den Städtchen und Erholungsstäd-ten nicht: Białogóra, Chałupy, Chłapowo, Dębina, Dębki, Hel, Heisternest (Jastarnia), Ha-bichtsberg (Jastrzębia Góra), Jurata, Karwen (Karwia), Kuźnica, Leba (Łeba), Ostrowo, Poddąbie, Rowy, Stolpmünde (Ustka), Großendorf (Władysławowo). In Pommern begegnen wir auch den Seen – einem Teil der Kaschubischen Schweiz und den Waldkomplexen – dem Slowinzischen Nationalpark und der Tucheler Heide.
Dreistadt
Danzig, Zoppot, Gdingen – heute ist das im Grunde genommen ein sich durchdringendes Stadtorganismus mit einer guten Stadtverkehrverbindung. Drei Nachbarstädte bedeuten drei-mal so viel Attraktionen für Touristen. Man kann beispielsweise in dem Gdingener Aquarium Tiere sehen, die alle Ozeane bewohnen. An demselben Ort schauen wir uns präparierte Tiere und Pflanzen an. In Zoppot muss man unbedingt auf der hiesigen Seebrücke – Großer Seesteg genannt – spazieren gehen. Ein Ausflug, 511,5km seewärts, macht wirklich einen unheimli-chen Eindruck. Das begünstigt die Gesundheit – wir empfehlen das allen, die unter Jodmangel leiden – aber auch die Unterhaltung. Die Touristen verführt auch die Halbinsel Hel…etc. etc. Von Pommern zu erzählen ist, als ob man ins Meer hinausrudern würde. Je weiter vom Ufer, desto mehr zu erzählen!
Die wichtigsten Kurorte:
Zoppot
Stolpmünde (Ustka)